Logo IRGLogo IRG  



16. Rosetti-Festtage im Ries,  3. Juni 2015, Schloss Amerdingen

  • 3. Juni 2015 Schloss Amerdingen: C-Roberts Ch-Hammer
  • 4. Juni 2015 Harburg: Stuttgart Winds
  • 5. Juni 2015 Wallerstein: Historischer Spaziergang
  • 5. Juni 2015 Maihingen: Konzert Uni Augsburg
  • 6. Juni 2015 Schloss Reimlingen: Liedermatinee
  • 6. Juni 2015 Residenz Oettingen: Compagnia di Punto
  • 7. Juni 2015 Schloss Baldern: Schlusskonzert

  • Musikalisches Erlebnis in märchenhafter Atmosphäre

    Fürsten- und Grafenschlösser üben auf die Leute eine besondere Faszination aus. Wenn dann auch noch Musik aus der Blütezeit dieser Häuser geboten wird, fühlt man sich noch besser in die vergangenen Zeiten hinein. Dieses Angebot bieten die Internationalen Rosetti-Festtage im Ries seit Jahren. Und es beginnt wieder mit einem besonders authentischen Konzert im Grafenschloss Amerdingen aus den 1780-er Jahren, in dem heute noch Graf Schenk von Stauffenberg und Gräfin Myrta wohnen, - nicht in großen Hallen, doch in nicht minder prächtig anzuschauenden mit Stuck und Tapeten verzierten Räumen. Sie öffnen alljährlich ihren Salon für ein kammermusikalisches Ereignis, bei dem die Zuhörer dichtgedrängt ganz nah bei den Künstlern sitzen, mit dem Blick auf den gepflegten Schlossgarten mit den mähnigen Pferden und dem Sommerpavillon im Hintergrund.
    Dazu Musik aus etwa der Bauzeit des Schlosses von zwei hervorragenden Interpreten, die das Verweilen dort zu einem wahren Erlebnis werden lässt. Der intime Klang des sonnenbeschienen Flügels, eine Kopie des auch von W. A. Mozart bevorzugten Hammerklaviers des Klavierbauers Anton Walter aus Augsburg, gibt dann auch noch den „Originalklang“ der Kompositionen von Johann Franz Xaver Sterkel und Antonio Rosetti wieder. Pianist Christoph Hammer (Augsburg) und Cynthia Roberts, Violine (New York) mit damals üblichen Darmsaiten und Barockbogen gelingt es, mit der gesanglich fließenden und mit einem tänzerischen Rondo endenden Sonate Sterkels die Konzertgäste der Rosetti-Gesellschaft bestens zu unterhalten. Antonio Rosettis Sonate ist vor allem eine Aufgabe für das Piano-Forte, zu dem die Violine zumeist bei den Variationen und häufigen Reprisen mit zerlegten Akkorden und eingestreuten Haltetönen kommentierenden Anteil nimmt. Ignaz von Beecke, ehemals Intendant von Fürst Kraft Ernsts Wallersteiner Hofmusik, fordert sie in seiner „Sonate D-Dur“ wesentlich stärker, bei überraschenden Wendungen sowie dialogisch geführten Stimmführungen und in melodisch besinnlichen Passagen. Größte Aufmerksamkeit erregen aber die bekannten, geradezu populären Themen von W. A. Mozarts „e-Moll-Sonate, KV 304“, mit einer Fülle musikalischer Gedanken und deren sehr emotional gestaltete Ausführung. Wunderbar bringt der Pianist feinstes Pianissimo zur Geltung, von gefühlvoll gestrichenem Saitenklang der Violine begleitet. Diese hervorragende Abstimmung lässt auch die abschließende „Sonatine D-Dur“ von Franz Schubert zu einem musikalischen Erlebnis werden, deren gesanglich geprägte Grundstimmung im reizenden Zusammenspiel der Interpreten geradezu märchenhaft zur Atmosphäre des gräflichen Schlosses korrespondiert. Ein langer Beifall für die Künstler und ein riesiger Blumenstrauß für die Gastgeberin sind die verdienten Dankesgaben, - für die Rosetti-Gesellschaft aber die Zusicherung der künftigen Schlossbesitzer Gräfin Camilla, Stauffenberg-Enkelin, und Carl-Albrecht Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, das Schloss auch für zukünftige Konzerte offen halten zu wollen.
    (emy)


    Amerdingen

    Schloss Amerdingen



    Amerdingen

    Schloss Amerdingen C-Roberts Ch-Hammer


      zurück zum Seitenanfang / back to top